Landau Lego-Bauaktion ein großer Erfolg

2 mal 5 Meter groß: Das Landauer Lego-Mosaik hängt im Foyer des Rathauses und ist öffentlich zugänglich.
2 mal 5 Meter groß: Das Landauer Lego-Mosaik hängt im Foyer des Rathauses und ist öffentlich zugänglich.

Sie hat alle Erwartungen übertroffen: die Lego-Bauaktion im Alten Kaufhaus. Ein generationenübergreifendes Gemeinschaftserlebnis mit Symbolcharakter.

Volles Haus. Drei Tage lang. Den Machern der Lego-Mosaik-Bauaktion rannten die Leute die Bude ein. Auch am Sonntag, dem letzten Bautag, besuchten zahlreiche Lego-Fans das Alte Kaufhaus, um bei der größten Lego-Bauaktion in Rheinland-Pfalz mitzumachen. Teilweise standen die großen und kleinen Stein-Enthusiasten vor dem Eingang Schlange. Warteten geduldig bis es endlich losging.

Die Vorlage: Jedes Bild bestand aus vielen einzelnen Platten, die nach einer Bauanleitung gebaut wurden.
Die Vorlage: Jedes Bild bestand aus vielen einzelnen Platten, die nach einer Bauanleitung gebaut wurden.

Die Mitarbeiter der Stadt Landau und des Vereins Lauter Steine aus Kaiserslautern, die die Aktion gemeinsam auf die Beine gestellt hatten, nahmen sich Zeit für alle Besucher. Jedes Mal aufs Neue erklärten sie, wie es funktioniert: Wer baute, bekam ein Plättchen und eine Vorlage. Diese bildete ganz genau ab, welche Steinchen wo auf die Platte gedrückt werden mussten.

Der Andrang an allen Tagen war groß.
Der Andrang an allen Tagen war groß.

„Jeder kann sich hier einbringen und ein Teil vom großen Ganzen sein. Das ist großartig“, kommentierte Dieter Sütemeyer vom Verein Lauter Steine das Geschehen im Erdgeschoss. Er war an diesem Sonntagmorgen dafür zuständig, dass die fertig gebauten Plättchen korrekt auf die großen Platten gesetzt wurden, die dann wiederum, am späten Nachmittag, zu dem rund zehn Quadratmeter großen Mosaik zusammengefügt werden sollten. Eine Art Koordinatensystem diente ihm dabei als Hilfe.

An den Tischen kamen die Leute auch ins Gespräch miteinander.
An den Tischen kamen die Leute auch ins Gespräch miteinander.

14 Landauer Motive

Allerdings ging der Plan der Veranstalter nicht ganz auf: Das Landauer Mosaik war nämlich früher fertig als gedacht. Eigentlich sollte erst gegen 17 Uhr Schluss sein. Doch schon am Mittag setzte Sütemeyer das letzte bunte Plättchen auf das letzte grüne Feld. Dann war es vollbracht. Lauter rosa und weiße Steinchen bildeten fertig zusammengesetzt das letzte von insgesamt 14 Motiven.

Groß und klein hatte Spaß am Stecken der Steine, die - sortiert - nach Farben - in kleinen Dosen auf allen Tischen standen.
Groß und klein hatte Spaß am Stecken der Steine, die - sortiert - nach Farben - in kleinen Dosen auf allen Tischen standen.

Von der Nähe aus betrachtet war es allerdings gar nicht so leicht, alle Bilder zu erkennen. Erst der Blick aus der Ferne machte die rosa blühenden Bäume auf dem Rathausplatz deutlich. „Hier, schau Mama, das haben wir gebaut“, sagte ein Dreikäsehoch und zeigte stolz auf die linke Ecke eines Bildes. Weitere Augen im Raum strahlten beim Anblick dieser gigantischen Collage. „Ich bin Landauer. Für mich ist diese Aktion ein Muss. Ich habe schon seit Ewigkeiten nichts mehr aus Lego-Steinen gebaut“, erklärte ein Mittfünfziger. „Da kommt das Kind im Manne wieder zum Vorschein“, scherzte daraufhin seine Frau und beide lachten. Am Abend schließlich wurde das Landauer Mosaik im Foyer des Rathauses aufgehängt. Bis mindestens Ende des Jahres soll es dort bleiben – für jedermann zugänglich.

Dieter Sütemeyer mit dem letzten großen Puzzleteil des Mosaiks.
Dieter Sütemeyer mit dem letzten großen Puzzleteil des Mosaiks.

Spontane Bau-Aktion

Von Freitag bis Sonntag gingen Tausende Besucher beim Alten Kaufhaus ein und aus. Sowohl im Bauraum als auch in der Ausstellung sei es durchgehend brechend voll gewesen. Das berichtet Sandra Diehl, die Pressesprecherin der Stadt Landau, auf RHEINPFALZ-Nachfrage. Man sei als Veranstalter rundum zufrieden. Das Angebot hätte nicht besser angenommen werden können, sagt sie. Und obwohl das eigentliche Bauwerk bereits gegen 13 Uhr fertig dastand, bauten drei Generationen im Alten Kaufhaus dennoch fleißig weiter. Denn der Kaiserslauterer Verein hatte spontan Lego-Steine zur Verfügung gestellt. Wer wollte, konnte jetzt nach Lust und Laune mit den bunten Steinchen bauen.

Amina Loukili vom Verein Lauter Steine prüft am Abgabetisch, ob alle Steine richtig gesteckt wurden.
Amina Loukili vom Verein Lauter Steine prüft am Abgabetisch, ob alle Steine richtig gesteckt wurden.

Auch dabei brachten die eckigen Spielsteine wieder viele Gespräche ins Rollen. Menschen, die sich bislang nicht kannten, tauschten sich aus oder bauten gemeinsam nach ihren eigenen Ideen. „Es war generell schön zu beobachten, wie die Lego-Bauaktion als Gemeinschaftserlebnis die Menschen miteinander verbunden hat. Und zwar Jung und Alt“, sagt Diehl. Sie verweist auf den Symbolcharakter des Landauer Mosaik-Bildes. „Viele Menschen haben gemeinsam etwas bewirkt. Aus vielen kleinen Teilchen haben sie zusammen etwas Großes geschaffen“, erklärt die Pressesprecherin. Auf Landau übertragen: Es sind die vielen unterschiedlichen Bürger, die die Stadt erst zu der machen, die sie ist.

Ein Teil des großen Mosaiks.
Ein Teil des großen Mosaiks.

1000 Euro für den guten Zweck

Zur Lego-Bauaktion und Lego-Ausstellung kamen aber bei Weitem nicht nur Landauer, wie Diehl außerdem berichtet. Auch aus den benachbarten Landkreisen und ebenso aus Kaiserslautern oder Mainz machten sich die Leute auf den Weg in die Stadt. Um dort die mit viel Liebe zum Detail aufgebauten Kunstwerke zu bestaunen. Unter anderem Modelle, die auf eigenen Entwürfen der Lego-Fans des Vereins Lauter Steine beruhen. Weiterhin sei die Aktion auch in karitativer Hinsicht ein Erfolg gewesen. Denn nicht wenige Besucher zeigten sich laut Diehl spendierfreudig. Die Veranstalter sammelten nämlich für den guten Zweck.

Der Verein Lauter Steine hat auch das Logo zum Stadtfest als Legoplatte verkauft, ebenso Schlüsselanhänger.
Der Verein Lauter Steine hat auch das Logo zum Stadtfest als Legoplatte verkauft, ebenso Schlüsselanhänger.

Unter anderem verkauften sie Schlüsselanhänger mit dem Landau-Wappen. Laut Pressesprecherin kamen dabei über 1000 Euro zusammen. Das Geld wolle man in Form von Lego-Steinen an eine soziale Einrichtung spenden. Näheres soll in Kürze bekannt gegeben werden. Was hingegen heute schon klar ist: Stadt und Verein können sich eine Wiederholung des Events beziehungsweise eine ähnliche Lego-Aktion gut vorstellen. „Wir bleiben auf jeden Fall miteinander in Kontakt“, verspricht Diehl.

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